Der führende Zuchtverband für den Australian Shepherd, der 1957 das erste Zuchtbuch eröffnete und den ersten Standard festlegte, ist der Australian Shepherd Club of America (ASCA). Auch viele deutsche Aussie-Züchter sind ihm angeschlosssen. Übrigens: Die Rasse stammt nicht aus Australien, sondern aus den USA und verdankt ihren Namen nur den Schafen, die sie dort urspünglich hütete ("Australian Sheep").
Ein Aussie passt sich im Allgemeinen gut an, ist gesellig, bemüht, versucht uns zu lesen, uns zu verstehen und einzuordnen. Meist liebt es diese Rasse geradzu, Neues zu sehen, zu lernen, einfach mittendrin und dabei zu sein. Mittendrin ist da, wo Leben gelebt wird, die Geborgenheit und der Halt spürbar sind! Was bedeutet Leben? Gemeinsam alt werden, zusammenhalten, im Alltag integriert sein und in der Freizeit nicht nur geduldet werden, sondern teilhaben dürfen. Die Intelligenz ist zu oft auch der Fluch der Australian Shepherds. Ja, sie sind klug und deshalb leicht zu erziehen. Gleichzeitig sind sie aber ebenso leicht zu verziehen. Oder aber, wenn sie dank ihrer Intelligenz merken, dass der Besitzer seiner Pflicht als "Leitfigur" nicht nachkommen kann, erzieht nicht der Besitzer den Hund, sondern der Hund den Besitzer, weil es seinem natürlichen Verhalten entspricht, dass derjenige die Führung übernimmt, der dafür am qualifiziertesten ist. Nämlich, indem er zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen trifft. Intelligente Hunde erziehen sich nicht von selbst. Sie setzen einen flexiblen, intelligenten Halter voraus. Das Handeln mit Gefühl, Verstand und Weitsicht! Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihres Hundes. Aktivität und Ruhe halten sich die Waage! Ernähren sie ihn gut und betrachten und schätzen Sie ihn als das, was er ist: einen Hund!
Das Wichtigste, das ein Hund - und der Australian Shepherd im Besonderen - in seinem ersten Lebensjahr lernen sollte, ist positives Ruhen. Das bedeutet Wärme, Geborgenheit und Sicherheit... entspanntes und behütetes Ruhen ohne Verlustängste, zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Kein zwanghaftes Wegsperren oder Isolieren, kein Einschränken oder gar Festbinden, sonder das Vermitteln von Nähe und Schutz. Der Hund darf sich in der Obhut seines Menschen entspannen, abschalten und zuvor gemachte Eindrücke und Erlebnisse ungestört verarbeiten.
Zur weiteren Vertiefung rund um den Australian Shepherd empfehle ich Ihnen das Buch "Aussiegrafie | alles außer gewöhnlich" von Silke Löffler, Kynos Verlag, ISBN 978-3-95464-172-7